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Quad-Wiki Technik und Tipps

Öle

Ein spannendes Thema. Was muss ein Öl machen? 

Schmieren, kühlen, reinigen, vor Verschleiß und Korrosion schützen, möglichst schnell überall sein. 

Es muss Alterungsstabil sein, jedes Öl altert durch chemische Reaktionen und Temperaturwechsel. Im Handbuch ihrer Maschine steht ein Viskositätsbereich, dieser gibt an wie zähflüssig ein Öl ist. Z.B. 10W-50. Die 10 gibt die Zähigkeit des Öls im Sommer an und die 50 die Zähigkeit im Winter.  In unseren Breitengraden sind die Temperaturen ja relativ mild, so läßt sich mit einem Öl wie Z.B. 10W50 oder 10W60 schon so einiges abdecken. Es passt dann im Winter wie im Sommer. Es ist jedoch immer ein Kompromiss. Ein Wechsel des Öls von Sommer zum Winter würde hier keinen Vorteil bringen der sich rechnet. 

Wir wissen jetzt das es verschieden zähflüssige Öle gibt........ok, es gibt jedoch auch unterschiedliche Einsatzbereiche ( Diesel oder Benzinmotor oder Getriebeöle ect.) und Qualitäten, ihr solltet euch merken, dass ihr die unterschiedlichen Öle am besten nicht mischt ( Z.B. Mineralöl und Synthetiköl). Welche Qualität für ihre Maschine vorgesehen ist, steht in eurem Handbuch ( API Klassen) . Wichtig ist auch ob in eurem Öl eine Kupplung läuft. Ein solches Öl muss besondere Eigenschaften haben ( Jaso MA). Wenn sie richtig interessiert sind, dann schauen sie doch mal bei Wikipedia, die können es noch genauer beschreiben. Nehmen sie sich doch mal eine Öldose zur Hand und schauen was sie für Angaben finden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Motor%C3%B6l

Ventilspiel einstellen

Ventilspiel einstellen, erforderlich oder nicht? Meine Empfehlung nicht übertreiben, einfach bei den Inspektionen mitmachen und gut ist. Oft reicht eine Kontrolle. Warum das Ganze? Jedes Material dehnt sich bei Temperatur aus, jetzt stellt euch mal ein glühendes Außlassventil vor....was würde ohne passendes Spiel passieren? Es würde nicht mehr richtig schließen, weil es schon ein wenig öffnet. 

Die Folge ist, dass die Ventilsitze beschädigt werden, weil sich dort Verkokungen ablagern. Kompression geht verloren, die Leistung sinkt, der Verschleiß steigt. Im Betrieb verschleißen die Ventilsitze und Ventile, sie arbeiten sich in den Kopf ein, das Spiel verringert sich, deswegen wird eingestellt. Bei Neufahrzeugen kann es zu Materialsetzungen während der Einlaufphase kommen, daher das Einstellen der Ventile bei der 1. Inspektion. Bei den meisten Motoren sind Einstellschrauben verbaut, hier geht das Einstellen recht schnell. Bei sehr sportlichen Motoren, sind teilweise Einstellplatten verbaut. Hier müssen bei notwendigem einstellen, die Nockenwellen demontiert werden, das ist zeitintensiv und teuer.

Fahrwerk

Ein ganz persönliches Thema. Der Straßenfahrer möchte meist ein hartes Fahrwerk damit die Federung bei Kurvenfahrt nicht so weit einknickt. Der Geländefahrer möchte ein weiches Fahrwerk damit es ihm bei Bodenwellen nicht die Blomben aus den Zähnen haut. Meine Empfehlung.....sagt mir bei den Inspektionen doch was ihr mit eurer Maschine macht. Oft ist die Einstellarbeit bei demontierten Rädern halb so wild. Dann erledige ich das gleich mit.

Reifen 

Die Maschinen werden ab Werk mit Reifen ausgestattet, die alles können, jedoch fast nichts richtig. 

Hier ist es entscheidend, wie ihr die Maschine einsetzt. Mit der Serienbereifung kommt man meist zurecht und wenn diese verschlissen ist, weiß man auch meist genau auf welchem Untergrund man unterwegs ist. Dann würde ich als reiner Straßenfahrer auf einen Reifen mit mehr Aufstandfläche wechseln. Dieser läuft viel ruhiger ab und hält erheblich länger.

Der Geländefahrer wird eine höhere Stollenhöhe wünschen. 

Wichtig: Bitte achtet auf den richtigen Reifendruck. Einmal 2 Bar und das Thema ist durch, bei etwas Pech, weiten sich die Reifen, ihr merkt das dann daran, dass die Maschine einseitig zieht weil der Abrollumfang unterschiedlich ist. Bei den meisten ATV sind 0,4 - 0,75 Bar eine Orientierung. Der Straßenfahrer nimmt eher die 0,75Bar, weil das Fahrverhalten dann härter ausfällt. Genaues steht in eurem Handbuch. Ich habe bei den meisten ATV und Quads hohe Tolleranzen beim Sturz gemessen. Leider ist dies ab Werk nicht einstellbar. Hier habe ich aber eine Lösung. Sprecht mich doch einfach an.

Mehr Leistung

Direkt vorab, in den meisten Fällen, lautet meine Empfehlung.....bitte sofort vergessen. Aus einem 300.ter wird nie ein 500ter.

Wir können tun und machen, einen anderen Außpuff montieren, den Luftfilter ändern. Es wird in jedem Fall eine Menge Geld kosten und die Lebendauer verkürzen. Bitte beachtet auch, dass eine Maßnahme immer mehrere Baustellen bringt.

Ein Außpuff ist schnell montiert und hört sich cool an. Es muss dann in den meisten Fällen jedoch auch der Vergaser oder die Luftzufuhr geändert werden. Ein Pferd das mehr kackt, muss auch mehr fressen. 

Bei den neuen ATV ist eine Erhöhung der Endgeschwindigkeit nicht mehr auf die Schnelle zu realisieren. Das Motorsteuergerät errechnet die maximale Motordrehzahl durch die Drehzahl der Getriebeausgangswelle. Eine Leistungssteigerung erhöht hier nicht die maximale Fahrgeschwindigkeit. Das Steuergerät müsste illegal gegen eine offene Version ersetzt werden. 

(Teilekosten ca.450€). Hierdurch erlischt die Garantie und der Versicherungsschutz.

Griffheizung

Daumen nach oben, aber einen Warmen bitte. Ich bin ein absoluter Freund von dieser Technik. Im Winter meiner Meinung nach ein Muss. Bei nassem Wetter ein Gedicht. Sicherheitstechnisch auch nicht unrelevant. Wer sich nur auf seine absterbenden Finger konzentriert, ist nicht voll bei der Sache. 

Bei der Montage ist zu beachten dass die Spannungsversorgung über die Zündung läuft und einzeln abgesichert ist.

Ansonsten ist die Batterie am nächsten Tag leer, falls das Ausschalten mal vergessen wird. 

Um es ordentlich zu verkabeln, benötige ich ca. 1,5 - 2 Stunden.

Ich empfehle die Version mit Daumenheizung. 

Variomatik

Hier geht es mächtig rund. Bei den meisten gängigen ATV wird die volle Power des Motors durch eine Variomatik mit Gummiriemen auf das Getriebe übertragen. Hier entsteht eine Menge Hitze und Abrieb, da muss man in regelmäßigen abständen ran. Standartmäßig prüfe ich ob die Vario im Standgas auch voll trennt. Die meisten kennen das Knacken oder das unmögliche Einlegen von Vorwärts oder Rückwärtsgang. Das liegt meist an einer nicht sauber trennenden Variomatik.

Das kann ich einstellen. 

Kuppelt der Antrieb direkt mit einem Schlag ein, kann ich auch das einstellen. 

Wichtig nur......Änderungen in Richtung Komfort, können etwas an Endgeschwindigkeit kosten. 

Bei den CF Modellen würde ich den Riemen bei ca 4000km wechseln. Ist die Straße euer Zuhause, und Zurückhaltung nicht gerade euere Stärke, mach das durchaus Sinn. Überlegt euch ob euer Tag, Urlaub, im Eimer ist wenn der Riemen reißt. 

Der Tag ist auf jeden Fall schlecht wenn der Riemen beim Überholen reißt. Die Hinterräder blockieren schlagartig, lenken schwer bis unmöglich. 

Ladegräte

Eure Maschinen haben zumeist eine wartungsfreie Batterie verbaut. Batteriewasser muss nicht mehr überprüft werden. 

Bitte beachtet, dass die Batterie nicht atmen kann. Sie darf nur so geladen werden, dass die Gasentwicklung die Batterie nicht zertört. 

Mein Tipp: Benutzt nur moderne Ladegegeräte mit elektronischer Steuerung, die alten Geräte mit analogem Zeiger, feuern ungeregelt Ladestrom in die Batterie und bringen die neuen Batterien zum kochen. Die Batterie bläht sich auf und kann explodieren. Baut die Batterie im Winter doch einfach aus. Hat auch den Vorteil, dass ihr sie an einem sicheren warmen Ort laden könnt. Ich habe schon Fahrzeuge gesehen, die kpl. abgebrannt sind. 

Möchtet ihr prüfen ob die Lichtmaschine die Batterie lädt? Nehmt euch ein Multimeter, stellt es auf Gleichstrom. Bei einer funktionsfähigen geladenen Batterie und laufendem Motor liegt die Ladespannung bei ca 14-14,4Volt. Stellt ihr den Motor wieder ab, sinkt die Spannung auf Batterie Ruhespannung 12,75V ( bei voller Batterie)

Bremsen 

Wie lange  halten die Bremsen, die Bremsbeläge? Der eine schafft es an einem Tag im Schlamm alles zu verschleißen, der Nächste fährt 3 Jahre mit einem Belagsatz. Schaut bitte regelmäßig nach dem Verschleißzustand der Beläge und handelt rechtzeitig. Wenn ihr eine Maschine von mir habt, habe ich in der Regel gezeigt wie die Kontrolle funktioniert. 

Bei den CF Modellen ist es in der Vergangenheit so gewesen, dass die Bremsen eine mangelhafte Bremswirkung hatten. Das hat man jetzt im Griff, leider quietschen die Bremsen jetzt teilweise. Hier habe ich jedoch Abhilfe, das hilft in den meisten Fällen. Bitte achtet darauf, dass die Gleitstifte der Bremssättel regelmäßig gefettet werden müssen. Das Fett hat sich in der Regel nach 3000km herausgearbeitet und ist praktisch nicht mehr vorhanden. Bei den Inspektionen versuche ich abzuschätzen, ob ihr mit dem montierten Belegsatz durch die Saison kommt. Bei der Reinigung ist wichtig, dass die Bremsteile nicht direkt mit dem Hochdruckreiniger bearbeitet werden. 

Nach dem Waschen sollte die Maschine trocken stehen. Dauerhafte Feuchtigkeit erzeugt Schäden an der Chromschicht der Bremkolben, das wird dann teuer und die Bremsen gehen teilweise fest. Bitte denkt auch an die Bremsflüssigkeit, diese zu wechseln ist kein Luxus. Bremsflüssigkeit zieht Wasser an und bindet dieses. 

Das Quad als Arbeitsgerät

Ob das Quad als Arbeitsgerät taugt kann ich nur mit meiner persönlichen Ansicht beurteilen, der ein oder andere mag es anders sehen. 

Für leichte Zugarbeiten mit Anhänger im Forst, der Jagt oder im Galabau auf großen Grundstücken, macht das Sinn.

Für von A nach B in unwegsamen Gelände klasse.

Vor dem  Schneeschild nur bedingt tauglich, da sehr steif und zu empfindlich. Wenn mal richtig Schnee liegt muss man sich schon echt im Griff haben.  Das Eigengewicht reicht nicht um große Mengen zu bewegen. Man neigt dazu, mit Speed in den Haufen zu fahren, das zerstört natürlich auf Dauer alles.

Im Winterdienst mit Salzstreuer bedingt, wer gerne friert und mit Rost leben überall leben kann.

Frontlader? Bitte vergessen, die Radaufhängung packt das nicht.